Ein glänzender Sommer 2018 !

(Von den Süddeutschen Meisterschaften und der Deutschen Meisterschaft Kür 2018 berichtet Hannes Muschol)

Sächsische Vertretung

Wie bei allen klassischen Sommersportarten steuert auch Rollkunstlauf immer in der Mitte des Kalenderjahres auf die Jahreshöhepunkte zu, sowohl international als auch national. Auch unsere Sportlerinnen und Sportler aus Dresden vom Postsportverein Dresden (und zwei Läuferinnen von SV Dresden Mitte) wollten sich in diesem Jahr wieder bei den Süddeutschen und Deutschen Meisterschaften im Rollkunstlauf messen.

Trotz der vielen Vorbereitungswettkämpfe, Trainingslager und des intensiven Trainings in der ersten Jahreshälfte war uns aufgrund geringer Konkurrenzsituationen in Sachsen nicht ganz klar, wo wir mit unseren Leistungen innerhalb Deutschlands eigentlich stehen.

Los ging es noch am Ende der Schulzeit mit der Süddeutschen Meisterschaft in Ober-Ramstadt (Hessen) vom 28.06. – 01.07.2018. Die Fläche (Parkett) lief optimal, der Wettkampf war toll organisiert und dank guter konditioneller Vorbereitung machte die Hitze unseren Kürläufern nichts aus.

 

Wie immer mussten zunächst die Pflichtläufer ihr Können unter Beweis stellen. Mit Henrike Hinz und Nicolas Enders waren aufgrund der klaren Fokussierung auf Kür und Paarlauf unsererseits nur zwei Läufer in der Klasse Schüler A am Start. Henrike, die das erste Mal bei einer Süddeutschen Meisterschaft teilnahm, begann recht nervös und zeigte danach einen durchaus soliden Wettkampf ohne größere Fehler. Dennoch musste sie sich aufgrund noch fehlender Erfahrungen und Präzision allen anderen Teilnehmerinnen geschlagen geben. Nicolas zeigte bei seinem letzten Pflichtauftritt die wohl beste Wettkampfleistung seiner bisherigen Laufbahn, gewann in seiner Klasse (konkurrenzlos), hätte aber durchaus auch im Damenfeld eine vordere Platzierung belegt.

Im Anschluss an die Pflichtwettkämpfe wurden die Kürwettbewerbe durchgeführt und mit diesen konnten wir hooooochzufrieden sein. Im Paarlaufen Schüler A konnten Leonie Keil und Nicolas Enders vor allem in der Kür ihre aufsteigende Tendenz demonstrieren und gewannen konkurrenzlos mit tollen Noten (alles über 6,0). Hier hat der erste internationale Auftritt in Italien doch einiges bewirkt und den erhofften Schub gegeben.

Genauso toll waren die Auftritte unserer Kürläuferinnen. In der Klasse Schüler B mussten sich Lilly Dorenburg und Leonie Keil in einem starken und großen Teilnehmerfeld (19 Läuferinnen) beweisen und konnten auf ganzer Linie überzeugen. Bei beiden war dies im Vorfeld auch nicht unbedingt so zu erwarten, da die letzten großen Wettkämpfe auch immer ein Auf- und Ab waren. Aber beide hatten ihre Nerven wunderbar im Griff, zeigten tolle Programme ohne große Wackler und platzierten sich am Ende fast gleichstark auf den Plätzen 3 (Leonie) und 4 (Lilly) – was genauso gut anders herum ausgehen hätte können.

 

Das Teilnehmerfeld der Junioren Damen war mit drei Sportlerinnen leider nicht ganz so groß. Leonie Leuschner präsentierte bei ihrem ersten Auftritt die Kurzkür noch etwas wacklig, konnte dann aber mit einer schönen Kür ihre Nominierung für die SDM rechtfertigen. Am Ende Platz 3 für Leonie. Elisabeth Jancke konnte auch bei der Süddeutschen Meisterschaft an ihre tolle und immer noch ansteigende Form anknüpfen und überzeugte technisch, aber mehr als in den Jahren zuvor, vor allem auch läuferisch. In Kurzkür und Kür musste sie sich nur knapp der Erstplatzierten Nathalie Rothenbächer (Heilbronn) geschlagen geben und gewann verdient Silber.

Team Sachsen bei den Deutschen Meisterschaften 2018

 

Nach diesem tollen Ereignis hieß es die ersten beiden Sommerferienwochen fleißig weitertrainieren und vor allem die Motivation hochzuhalten – denn das wichtigste Ereignis – die Deutsche Meisterschaften (18.-21.Juli) sollten ja erst noch kommen.

Das Ereignis in der Stadthalle Bremerhaven war perfekt organisiert und hatte durchaus schon den Charakter einer internationalen Meisterschaft. Und entsprechend ein anderes Niveau hat die Konkurrenz auch bei der DM, wobei zum ersten Mal die Wettbewerbe nur in der Kür ausgetragen wurden.

 

 

 

Im Paarlaufen mussten Leonie und Nicolas sich dem Konkurrenzpaar aus Nordrhein-Westfalen stellen – diese neue Situation merkte man beiden auch an, sodass sie die Programme nicht ganz so sauber wie bei der SDM zeigen konnten – am Ende gewannen sie aber verdient und deutlich – vor allem durch ein höheres technisches Niveau.

In der Klasse Schüler B konnte Lilly bei ihrem ersten Start bei einer DM nur in den Sprüngen nicht ganz überzeugen und platzierte sich am Ende gut im Mittelfeld (12.Platz). Leonie Keil zeigte eine ihrer besten Kürleistungen der Saison und schob sich damit sensationell auf Platz 6, eine beachtliche Leistungssteigerung zur letzten Saison.

Bei den Junioren Damen war das Teilnehmerfeld diesmal durchaus größer und stärker einzuschätzen – aber als ob das was ausmachen würde – da läuft Elisabeth erst richtig warm. Nach einer genialen Kurzkür (nur der Doppelaxel ging schief) war Elisabeth plötzlich auf Rang 2 und diese Platzierung konnte sie mit einer ähnlich tollen Kür auch halten und musste wiederum nur Nathalie Rothenbächer den Vortritt lassen. Am Ende die Silbermedaille für Dresden, das hatten wir definitiv so nicht erwartet.

Ella in der Kür

Einfach mal Geil!!!

Um zur Ausgangsfrage zurückzukehren – wo wir denn eigentlich stehen – Rollkunstlauf vom Postsportverein Dresden ist mitten in Deutschland angekommen. Die Super-Ergebnisse der SDM und DM zeigen, dass sich die kontinuierliche Arbeit und die Fokussierung auf Kür und Paarlauf bezahlt machen. Dieser Sommer war einfach glänzend, nicht nur aufgrund der Medaillen, sondern aufgrund aller gezeigten Leistungen. Und das Schönste ist, dass man auf lange Sicht immer mehr mit uns Sachsen rechnen muss – daran anknüpfend werden wir sicherlich auch in den nächsten Jahren immer weiter nach vorn kommen.

Mein Glückwunsch geht an alle Sportlerinnen und Sportler und mein großer Dank an alle anderen Trainer, Eltern und Sportler und überhaupt die tolle Gemeinschaft beim Post SV, die diese Erfolge erst möglich machen, uns den Rücken frei halten und mitgefiebert haben.

 

Impressionen :

(Fotos: jh – Johanna Nehrkorn, „Rest“ – Dirk)